Unternehmensbewertung: 5 Methoden zur Ermittlung des Unternehmenswertes im Überblick

Unternehmensbewertung: 5 Methoden zur Ermittlung des Unternehmenswertes im Überblick

April 20, 2024
Lesezeit 8 min
Pascal Stichler

Pascal Stichler

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Methoden der Unternehmensbewertung: Ein Überblick

Die Methoden der Unternehmensbewertung sind vielfältig und komplex. Discounted Cash Flow-Verfahren, Ertragswert-Verfahren, Substanzwert-Verfahren, Multiples ... und, und und – um beurteilen zu können, mit welcher Methode sich für Ihr Unternehmen das beste Ergebnis erzielen lässt, bedarf es der Expertise erfahrener M&A-Berater.

Unabhängig von der angewandten Methode haben Sie als Firmeninhaber und Verkäufer aber bereits die wichtigste Hürde in Sachen Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung genommen, wenn Sie sich mit dem Thema der Unternehmensbewertung beschäftigen.

Lesen Sie nachfolgend, welche 5 gängigen Methoden der Unternehmensbewertung Ihnen zur Verfügung stehen. Hier können Sie sich einen Überblick davon verschaffen, worin sich diese voneinander unterscheiden und welche Methode wann zum Einsatz kommen sollte.

Was ist eine Unternehmensbewertung?

Eine mögliche Definition für Unternehmensbewertung kann wie folgt lauten:

Eine Unternehmensbewertung wird in der Regel vor einem Unternehmensverkauf durchgeführt. Der im Bewertungsverfahren ermittelte Unternehmenswert wird bei den Preisverhandlungen als Verhandlungsgrundlage herangezogen. Um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln, können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen.

Die 5 am häufigsten angewandten Methoden, mit denen der Wert eines Unternehmens ermittelt wird, sind folgende:

  1. Ertragswertverfahren (EBIT = Earnings before Interest and Taxes (dt. Gewinn vor Zinsen und Steuern))
  2. Substanzwertverfahren
  3. Mittelwertverfahren
  4. Marktwertverfahren
  5. Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren)

Warum wird der Wert von Unternehmen ermittelt?

Soll ein Unternehmen verkauft werden, treffen mindestens zwei Parteien mit unterschiedlichen Interessen aufeinander: Verkäufer und Käufer. Manchmal spielen auch Investoren eine wichtige Rolle.

Während Verkäufer selbstverständlich einen möglichst hohen Preis für ihr Unternehmen aushandeln wollen, möchten Käufer natürlich häufig den Preis drücken. Um sich auf einen Kaufpreis einigen zu können, müssen die Verhandlungspartner eine gemeinsame Grundlage finden. Diese Grundlage wird durch eine Bewertung des Unternehmens geschaffen.

Warum gibt es verschiedene Methoden dafür?

Warum es verschiedene Methoden gibt, mit denen dieser Wert ermittelt werden kann? Dies liegt daran, dass Verkäufer, also die ursprünglichen Inhaber, die im Fall von KMU häufig auch die Gründer selbst sind, für die Bewertung ihre vergangenen Erfolge, Gewinne, kurz die Vergangenheit des Unternehmens heranziehen.

Auch spielen bei ihnen in der Regel emotionale Faktoren eine Rolle. Deshalb geschieht es oft, dass Verkäufer vom Bauchgefühl her einen höheren Wert ansetzen wollen. Diesen Wert nennt man auch sentimentalen Wert, ideellen Wert, emotionalen Wert oder auch Erinnerungswert.

Käufer hingegen interessiert vielmehr die Zukunft des Unternehmens. Auf dieser Seite werden nicht nur beispielsweise der Umsatz vergangener Jahre, die Maschinen, die bisher im Einsatz waren, berücksichtigt, sondern die zukünftigen Möglichkeiten der Firma:

  • Wie viel Umsatz und Gewinn kann man mit dem erworbenen Unternehmen mit Blick nach vorne erwirtschaften?
  • Wie viel Risiko steckt hinter dem Projekt?
  • Wie kann man Mitarbeiter und Maschinen auf das Erreichen neuer Pläne vorbereiten?

Damit sich beide Parteien einigen können, müssen verschiedene Methoden bei der Bewertung Anwendung finden. So kann eine angenehme, partnerschaftliche Atmosphäre am Verhandlungstisch entstehen und ein Ergebnis erzielt werden, mit dem alle Parteien zufrieden sind.

Welche Rolle spielen M&A-Berater hierbei?

Klingt das obige nach einem Szenario, das Sie sich auch beim zukünftigen Verkauf Ihres Unternehmens wünschen? Damit der Verlauf Ihres Unternehmens nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis reibungslos abläuft, fangen Sie rechtzeitig mit der Suche nach einem erfahrenen M&A-Berater an.

M&A-Berater (Merger & Acquisitions-Berater) unterstützen Sie während des gesamten Verkaufsprozesses. Mit ihren objektiven und professionellen Methoden helfen sie Ihnen, eine valide Bewertung zu erarbeiten. Dabei wird der Wert Ihrer Organisation mit Methoden wie beispielsweise das DCF-Verfahren, die Multiples-Ansatz oder der EBIT-Methode ermittelt.

Kommen Sie gern auf uns zu und überzeugen Sie sich von den Kompetenzen von CARL.

Wann sollte der Unternehmenswert ermittelt werden?

In vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sitzen engagierte Inhaber, die ihre Firma am liebsten innerhalb der Familie dem Nachwuchs übergeben. Kann die Nachfolge in dieser Form geregelt werden, erübrigt sich eine Unternehmensbewertung in der Regel.

Ist eine Familiennachfolge nicht möglich, wird die Ermittlung eines angemessenen Verkaufspreises umso wichtiger. Zur potenziellen Käufergruppe zählen u.a.:

  • bisherige Führungskräfte
  • externe Manager
  • sonstige Investoren, etwa aus dem Bereich Private Equity (Beteiligungskapital)

Den ermittelten Wert können Sie bei den Verkaufsgesprächen mit diesen potenziellen Käufern als Verhandlungsgrundlage einbringen.

Warum ist eine professionelle Unternehmensbewertung unabdingbar?

Damit aus den Vorhaben „Unternehmensbewertung" und „Unternehmensverkauf" kein wildes Glücksspiel mit zwei oder mehr Teilnehmern am Verhandlungstisch wird, sollten Sie auf Verfahren setzen, die valide Ergebnisse liefern. Dabei können Ihnen kompetente M&A-Berater helfen.

Dass nackte Zahlen allerdings nicht alles sind, wird nachfolgend verdeutlicht. Entscheidend beim Prozess der Unternehmensbewertung ist auch aus emotionaler Sicht, mit angemessenem Vorlauf Abschied von der oftmals als Lebenswerk betrachteten Firma zu nehmen. Auch auf diese Faktoren kann ein guter M&A-Berater Sie entsprechend vorbereiten.

Der Wert eines Unternehmens ist nicht gleich Kaufpreis

Bei einem Firmenverkauf sollte Ihnen als Inhaber und Verkäufer zunächst klar sein, dass der Preis, den Sie beim Verkauf für Ihr Unternehmen bekommen, nicht gleich dem Wert ist, den Sie mithilfe einer Unternehmensbewertung ermitteln.

Der Wert des Unternehmens ist ein Betrag, den Sie mit einer der 5 Methoden berechnen können. Der Preis hingegen wird erst kurz vor dem Kaufabschluss festgelegt und ist ein Ergebnis des Verhandlungsprozesses.

Welche sonstigen Faktoren beeinflussen den Kaufpreis einer Firma?

Der Wert des Unternehmens bildet also eine stabile Grundlage für die Preisverhandlungen. Der Preis selbst wird von einer Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst. Diese sind zum Beispiel folgende:

  • Angebot und Nachfrage: Besteht aktuell eine Nachfrage nach dem Produkt/der Dienstleistung, auf das oder die Ihre Firma spezialisiert ist?
  • Markttrends: Was prognostizieren die Trendvorhersagen auf dem Markt?
  • Synergien: Profitiert der Käufer durch den Kauf des Unternehmens von zusätzlichen Synergien?
  • Ressourcen: Welche Ressourcen stehen potenziellen Käufern zur Verfügung?
  • Präsentation & Vorteilskommunikation: Mit welchem kaufmännischen Geschick können Sie bzw. Ihr M&A-Berater die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens bei den Verhandlungen darstellen und die Käufer überzeugen?

Diese und weitere Umstände bestimmen also, welcher Preis für eine Organisation letztendlich bezahlt wird. Interessieren Sie sich für weitere Details? Kommen Sie gern auf uns zu! Unsere M&A-Berater stehen Ihnen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

Die Methode zur Berechnung des Unternehmenswertes agil anpassen

Welches ist also das beste Bewertungsverfahren? Dieses existiert so nicht. Denn die Methoden können und sollten durchaus strategisch gewechselt werden, um den Preisverhandlungen eine neue Richtung zu geben.

Am Ende sollen im Idealfall sowohl Verkäufer als auch Käufer als Sieger vom Platz gehen und gemeinsam auf den Erfolg anstoßen.

Methoden der Unternehmensbewertung – die grundsätzlichen Verfahren

In M&A-Kreisen sind 3 grundsätzliche Methoden für die Unternehmensbewertung gängig:

  1. Ertragswert-Verfahren
  2. Substanzwert-Verfahren
  3. Marktwert-Verfahren

Es handelt sich um Bewertungsmethoden mit richtungsweisendem Charakter. Das bedeutet, dass diese Verfahren statt detaillierter Daten relativ grobe Richtwerte liefern.

Zusätzliche Methoden zur Wertermittlung von Unternehmen

Selbstverständlich gibt es zusätzliche Alternativen, die tiefere und detailliertere Einblicke gewähren, wie die beiden nachfolgenden:

  1. Unternehmensbewertung auf Basis des Mittelwert-Verfahrens
  2. Unternehmensbewertung nach DCF-Verfahren (Discounted Cash Flow-Verfahren)

Wenn der ursprüngliche Firmeninhaber dem Käufer in einer Übergangsperiode – etwa durch eine Minderheitsbeteiligung – weiterhin mit seinem Know-how zur Verfügung steht, erhöht dies den Unternehmenswert zusätzlich.

Dieser Faktor kann Käufern viele Vorteile bringen, für welche sie bereit sind, einen höheren Unternehmenswert zu akzeptieren und einen entsprechend höheren Preis zu zahlen.

1. Das Ertragswertverfahren: Eine klassische Methode bei der Bewertung von Unternehmen

Als Verkäufer und bisheriger Unternehmer beziehen Sie Ihre Argumente beim Ertragswertverfahren aus der Vergangenheit. Das heißt, Sie weisen den Wert Ihres Unternehmens mithilfe historischer Daten (u.a. der letzten drei Jahre) nach.

Währenddessen wollen und müssen Kaufinteressenten bei einem Unternehmenskauf den Blick in Richtung Zukunft werfen. Für sie sind kommende Erfolge und Gewinne relevant, die sie sich mit der erworbenen Firma erwirtschaften können.

Im übertragenen Sinn ist hier also ein „Uhrenabgleich" nötig, um beide Parteien zufriedenzustellen und damit es zu einer Transaktion kommt. Dieser Uhrenabgleich sollte in einer möglichst frühen Phase der Verhandlungen erfolgen. So lassen sich Missverständnisse und Unzufriedenheiten vermeiden und Erfolge beim Verkauf von Unternehmen sichern.

Was bedeutet Ertragswertverfahren?

Auf dem Beteiligungsmarkt in Deutschland zählt das Ertragswertverfahren zu den klassischen Methoden zur Ermittlung des Unternehmenswertes. Hierbei wird das Erwartungsprinzip angewandt, d.h. die zukünft

igen Erträge der Organisation und die damit verbundenen Risiken werden kalkuliert.

Der Ertrag wird den Eigentümern in Form eines Pauschalbetrags oder eines kontinuierlichen Einkommensstroms ausgezahlt. Die Risikofaktoren werden durch die Berechnung des Kapitalisierungs- oder Diskontierungssatzes ermittelt.

Beim Ertragswertverfahren werden die diskontierten erwarteten Dividenden, der diskontierte oder freie Cashflow der Firma ermittelt. Hier spielen die Betriebsergebnisse der letzten drei Jahre bis fünf Jahre eine Hauptrolle. Aus den Zahlen wird ein durchschnittlicher Unternehmenswert berechnet.

Letztlich handelt es sich um ein bereinigtes Betriebsergebnis vor Abzug der Steuern und Zinsen. Auf Englisch heißt es Earnings before Interest and Taxes (dt. Gewinn vor Zinsen und Steuern) und wird als EBIT abgekürzt.

Wollen Sie mehr über EBIT erfahren, besuchen Sie beispielsweise unser Glossar. Sie finden aber auch in unserem verwandten Artikel Informationen über das EBIT.

Ertragswertverfahren: Was wird bei dieser Methode noch berücksichtigt?

Selbstverständlich werden bei diesem Bewertungsverfahren weitere Kennzahlen mit einbezogen. Alle ermittelten Werte helfen dabei, Prognosen für die Zukunft abzugeben.

Aus Käufersicht muss die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, also des Kaufpreises, eine gewisse Höhe erreichen, um rentabel zu sein. Üblicherweise beträgt der Bemessungszeitraum drei Jahre.

Im Gegenzug legt der bisherige Inhaber Wert auf ein vertretbares Finanzpolster, um seine Freizeit zu genießen oder ein neues Vorhaben zu realisieren.

2. Das Substanzwertverfahren: Bei der Berechnung des Unternehmenswertes alles in die Waagschale werfen

Beim Substanzwert-Verfahren der Unternehmensbewertung kann man sich fast bildlich vorstellen, wie zwei Verhandlungspartner am Tisch sitzen, auf dem eine traditionelle Balkenwaage in der Mitte steht.

Der Firmeninhaber unterstreicht die Verkaufsabsichten, indem er alle materiellen Güter in die Schale auf seiner Seite legt. Dazu zählen etwa folgende Güter:

  • Fuhrpark
  • Maschinen
  • Grundstücke
  • Gebäude
  • das Warenlager und
  • fertige Waren, die für den Betriebsablauf notwendig sind.

Bevor der Verhandlungspartner auf der anderen Seite – vereinfacht ausgedrückt – Gegenwerte in Form von Kapital in die Schale legt, werden Rückstellungen und Verbindlichkeiten abgezogen.

Idealerweise entsteht ein Gleichgewicht, was jedoch selten der Fall ist. Es ist zu erwarten, dass die Balkenwaage in die eine oder andere Richtung ausschlägt.

Was macht das Substanzwertverfahren problematisch?

Das Problem bei dieser Methode liegt darin, dass lediglich ein gegenwartsbezogener Kaufpreis ermittelt wird, ohne mögliche Entwicklungen in der Zukunft mit einzubeziehen.

Sei es durch in Aussicht stehende Umstrukturierungen, Innovationen oder gesellschaftliche Ereignisse, die einen Umsatzschub versprechen und somit eine zu erwartende Wertsteigerung darstellen.

3. Das Mittelwertverfahren: Bei dieser Methode trifft Substanz auf Ertrag

Um bei der Regelung der Nachfolge bzw. beim Unternehmensverkauf für beide Seiten gute Anhaltspunkte zu schaffen, sollten Sie das Mittelwertverfahren als Bewertungsverfahren mit einbeziehen.

Den Unternehmenswert mit dem Mittelwertverfahren ermitteln

Die Gewichtung zwischen dem für die Zukunft prognostizierten Ertrag und der berechneten Substanz hängt maßgeblich von der Art der jeweiligen Unternehmen ab.

Während etwa bei einem Immobilienunternehmen viel Substanz vorhanden ist, liegt der Schwerpunkt bei einer beratend tätigen Firma eher beim Ertrag. Hier könnte die Gewichtung beispielhaft bei 30 % (Substanz) und 70 % (Ertrag) liegen.

Sind beide Werte im Zuge der Unternehmensbewertung ermittelt, werden sie rein mathematisch aufgearbeitet, wie die nachfolgende Formel in Anlehnung an das oben genannte Beispiel zeigt:

Unternehmenswert = (Substanz x 0,3) + (Ertrag x 0,7)

Wie sich in der Praxis gezeigt hat, wird die Aussagekraft dieser Methode der Unternehmensbewertung unterschiedlich betrachtet, was zu Differenzen zwischen den Verhandlungspartnern führen kann.

4. Das Marktwertverfahren: Kräftemessen mit Multiplikatoren bei der Berechnung des Unternehmenswertes

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Firmeninhaber häufig mit der Konkurrenz auf dem Markt vergleichen. Sei es aus „sportlichen Gründen“ oder um dem eigenen Unternehmen einen Schub zu verleihen. Genau diese Vorgehensweise kommt beim Marktwertverfahren (auch Multiples-Methode genannt) für die Unternehmensbewertung zum Tragen.

Wie lässt sich der Unternehmenswert mithilfe des Marktwertverfahrens ermitteln?

Die Basis bilden der Ertragswert mit den ermittelten EBIT-Werten der letzten zwei Jahre, des aktuellen Jahres und die zu erwartenden Ergebnisse in den folgenden zwei Geschäftsjahren.

Ab diesem Moment kommen die Multiplikatoren (Multiples) ins Spiel. Dabei handelt es sich um Daten vergleichbarer Unternehmen in der Branche, etwa in Form öffentlich verfügbarer Gewinn- und Verlustrechnungen oder des erzielten Verkaufspreises.

Auf dieser Basis wird eine Bezugsgröße zum Unternehmen geschaffen, das verkauft werden soll – sie fließt als Multiplikator in die Formel ein, um den Unternehmenswert zu berechnen. Dieser kann steigen oder sinken, was vom eigenen Standing auf dem Markt abhängt. Eine gute Orientierung bieten branchenspezifische Multiples-Tabellen, die frei verfügbar sind.

Um ein relevantes Ergebnis zu erhalten, ist die Suche nach vergleichbaren Unternehmen als Multiplikatoren von großer Bedeutung. Etwas überspitzt ausgedrückt, ist es wenig sinnvoll, eine Brauerei mit einem Flaschenhersteller zu vergleichen, auch wenn gewisse Berührungspunkte vorhanden sind.

5. Das Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren): Unternehmenswert mit Zukunft im Visier

DCF steht als Abkürzung für Discounted Cashflow und ist Bestandteil eines Bewertungsverfahrens für Unternehmen, das aktuell im Trend liegt. Entsprechend dem Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW), ist – neben dem Ertragswertverfahren – auch das DCF-Verfahren international anerkannt.

Die DCF-Bewertungsmethoden sind stark zukunftsorientiert. Aus diesem Grund können Unternehmer bei der Suche nach einem Käufer bzw. Nachfolger davon ausgehen, dass dessen Hauptaugenmerk tatsächlich darin liegt, die Firma weiterzuführen.

Wie funktioniert die DCF-Methode?

Als eine von mehreren Möglichkeiten für die Ermittlung des Kaufpreises im Rahmen des DCF-Verfahrens dient der Free Cashflow-Ansatz (FCF).

Beim Free Cashflow handelt es sich um die nach einem Geschäftsjahr frei zur Verfügung stehenden Geldmittel nach Abzug aller Betriebskosten, Steuern, Investitionen und Tilgungsraten vorhandener Kredite.

Anhand dieses Wertes wird die zukünftige Entwicklung prognostiziert. Dies gelingt relativ gut für bis zu drei Jahre, wird aber ungenauer, je weiter der Vorausblick geht.

Ab drei Jahren wird es für den Käufer schwieriger, den für ihn wichtigen Kapitalisierungszinssatz für seine Investition zu berechnen. Dies liegt vor allem an Unwägbarkeiten des Marktes und möglichen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die nicht vorhersehbar sind.

Subjektive Kriterien bei der Unternehmensbewertung: weg von den reinen Zahlen

Bezieht man die Unternehmerpersönlichkeit in das Verfahren der Unternehmensbewertung mit ein, ergibt sich folgendes Bild: Ist ihr Einfluss hoch, wirkt sich das bei einem direkten Ausscheiden aus der Firma unter Umständen negativ auf den Kaufpreis aus.

Ist er dagegen geringer, da die wesentlichen Aufgaben durch Führungspersonal abgewickelt werden, kann sich dies positiv auf den Kaufpreis auswirken.

Zu den weiteren Faktoren in diesem Zusammenhang zählen etwa:

  • das Produktportfolio oder die Dienstleistungen
  • das Know-how der Mitarbeiter
  • die Kundenstruktur und
  • die Reputation innerhalb der eigenen Branche im Vergleich zum Wettbewerb

Der Wert einer Firma setzt sich also aus vielen Faktoren zusammen. Unsere erfahrenen M&A-Berater erfassen diese Vielschichtigkeit und holen den besten Preis für Ihr Unternehmen raus.

Fazit: Gibt es das ideale Verfahren zur Wertermittlung von Unternehmen?

Stellen wir bei der Unternehmensbewertung die Methoden in einer Übersicht einander gegenüber, wird eindeutig: Das perfekte Verfahren gibt es nicht. Keines der oben beschriebenen Methoden passt wie ein Maßanzug zu jedem kleinen oder mittelständischen Unternehmen.

Die 5 gängigen Methoden der Unternehmensbewertung noch einmal im Überblick:

  1. Ertragswertverfahren (EBIT = Earnings before Interest and Taxes (dt. Gewinn vor Zinsen und Steuern))
  2. Substanzwertverfahren
  3. Mittelwertverfahren
  4. Marktwertverfahren
  5. Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren)

Viel effizienter bei einer professionellen Unternehmensbewertung ist der Einsatz einer guten Mischung diverser Bewertungsverfahren. Welche der 5 Methoden der Unternehmensbewertung einen guten Mix für Ihr Unternehmen ergeben, kann Ihnen ein guter M&A-Berater sagen.

Zudem können sich die berechneten Unternehmenswerte je nach Verfahren deutlich voneinander unterscheiden. Es bedarf zumeist einiger Verhandlungsrunden – wie auch beim Tennismatch, das über mehrere Sätze ausgespielt wird – bis der Kaufvertrag unterschrieben ist.

bg

Glossar

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Elisabeth Schibler

M&A Manager

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